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28/11/2020
Koweg erhält Inklusionspreis 2020 für sächsische Vereine
Bericht vom 27.11.2020, www.behindertensport-sachsen.de

Zum ersten Mal vergibt der Sächsische Behinderten- und Rehabilitationssportverband (SBV) in diesem Jahr den „Inklusionspreis Sport 2020 für sächsische Vereine“. Nach einer mehrwöchigen Bewerbungsphase und dem anschließenden Votum der Fachjury stehen nun die Sieger in den drei Kategorien, die sich nach der Vereinsgröße richteten, fest.

In der Kategorie Vereine mit bis zu 300 Mitgliedern konnte sich der CVV CheerMANIA Auerbach durchsetzen. Der 2003 gegründete vogtländische Verein ist im Tanz- und Cheerleadingbereich aktiv und in diesem Sportsegment ein Vorreiter bei der Inklusion. So war das Inklusionsteam „Red Maniacs“ mit Aktiven mit und ohne Behinderung deutschlandweit das erste, das bei einem Wettkampf antrat. Startpunkt für dieses Projekt war die Kooperation mit einer Schule im vogtländischen Limbach. Mehrere Schülerinnen mit Beeinträchtigungen schlossen sich der Schul-AG an und blieben dem Verein auch nach ihrer Schulzeit treu.

In der Kategorie der Vereine mit 301 bis 700 Mitgliedern fiel die Wahl auf den SV Koweg Görlitz. Bei diesem 1970 gegründeten Mehrspartenverein gibt es seit 2017 eine inklusive Tanzgruppe. Diese entstand aus einem Projekt mit der Hochschule Zittau/Görlitz. Bei ihren regelmäßigen Auftritten beweisen die Tänzerinnen und Tänzer, dass „Rollis“ und „Fußis“ gemeinsam Ausdrucksstärke und Harmonie auf das Parkett zaubern können. Durch die Kooperation mit einer Görlitzer Förderschule gibt es seit 2019 zudem ein Ganztagesangebot Rollstuhltanz, bei dem auch schwerstmehrfachbehinderte Kinder die Leidenschaft für das Tanzen, auch im Therapiestuhl, entdecken können.

Bei den Vereinen mit über 700 Mitgliedern entschied sich die Jury für den SC Riesa, dessen Schwimmabteilung vielfältige Angebote für Aktive jeden Alters und in verschiedensten Leistungsniveaus bereithält. Seit über einem Jahrzehnt gehören auch Schwimmangebote für Menschen mit Handicap dazu. In Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Riesa wurden schwimmbegeisterte Jugendliche und Erwachsene gesucht und gefunden. Mit Geduld und Kreativität gehen die Verantwortlichen auf die Bedürfnisse und Probleme der gehandicapten Aktiven ein und fördern sie auch individuell – auch, um einige von ihnen für die Teilnahme an Wettkämpfen vorzubereiten.

Der „Inklusionspreis Sport 2020 für sächsische Vereine“ ist mit jeweils 700,- Euro pro Preisträger dotiert und Bestandteil des SBV-Projektes „miss – Mehr Inklusion im Sport in Sachsen.“ Dieses wird von der Aktion Mensch gefördert.
Der Fachjury gehörten Vertreterinnen und Vertreter aus Sportorganisationen, Medien sowie Sportler an. SBV-Vizepräsidentin Simone Zimmermann, die den Verband in der Jury vertrat, zog ein positives Fazit des Bewerbungs- und Auswahlverfahrens: „Besonders erfreut waren wir sowohl über die regionale Verteilung als auch über die breite Sportartenpalette der eingegangenen Bewerbungen. Es hat sich gezeigt, dass inklusive Sportangebote auch jenseits der Großstädte und Ballungsräume entwickelt und erfolgreich betrieben werden können – und dies auch in Sportarten, die nicht unbedingt zu den mitgliedsstärksten gehören.“

Neben den drei Inklusionspreisen hat die Jury auch vier Vereine in einer Sonderkategorie ausgewählt: symbolische „Anschubfinanzierungen zur Inklusion im Sportverein“ zwischen 150,- und 300,- Euro erhalten Germania Kanusport Leipzig, SV Rhinos Leipzig, NHV Concordia Delitzsch sowie SV Ziphona Zittau. Hier gibt es erfolgversprechende geplante oder bereits gestartete Inklusionsprojekte, die gewürdigt wurden.

Der SBV gratuliert den Preisträgern und bedankt sich bei allen Vereinen, die zu mehr Inklusion im Sport in Sachsen beitragen.

Weiterführende Informationen und nachfolgende Berichterstattungen finden Sie unter: blog.sportinklusiv-sachsen.de

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Der Ehrungstext:

Der SV Koweg Görlitz e.V. besteht seit dem Jahre 1970 und hat heute 635 Mitglieder zu verzeichnen. Das Sportangebot besteht aus allgemeinen Sportgruppen, Bogensport, Handball, Kegeln, Tischtennis sowie Volleyball. Seit Ende 2017 gehört zu den Sportlerinnen und Sportlern auch eine Rollstuhltanzgruppe. Diese entstand aus einem Projekt der Hochschule Zittau/Görlitz und zählt heute neun Tänzer*innen. Das Besondere ist, dass die Tanzgruppe aus "Rollifahrer*innen" und "Läufer*innen" gleichermaßen besteht. Dabei sind vier Tänzerinnen im Rollstuhl. Wichtig ist für diesen Verein, dass der Rollstuhlfahrende beim Tanzen keineswegs eine passive Rolle übernehmen soll, sondern sich aktiv mit dem Rollstuhl bewegt.

Durch den Eintritt im Verein hat sich die Rollstuhltanzgruppe in Görlitz etabliert. Die Tänzer*innen haben Spaß und Freude an Bewegung. Vor allem zeigt es wieder, dass Menschen mit und ohne Behinderung zusammen tanzen können, denn die Barrieren sind meistens nur im Kopf vorhanden. Gerade die Heterogenität der Menschen macht diese Tanzgruppe aus.

Ein großer Meilenstein zur Nachhaltigkeit war die Kooperation mit einer Görlitzer Förderschule für Kinder mit geistiger Behinderung. Seit dem Jahr 2019 gibt es für die Jungen und Mädchen ein Ganztagsangebot, bei welchem sie das Tanzen im Rollstuhl kennenlernen können. Gerade für Kinder mit einer Schwerstmehrfachbehinderung ist das Tanzen, auch im Therapiestuhl, ein wertvolles Wahrnehmungsangebot. Das Tanzen mit den Kindern wird von Nadine Ulbrich sowie Mario Ahnert von der Geschäftsstelle des Vereins geleitet und findet einmal in der Woche statt. Regelmäßig gibt es auch für die Kinder die Tanz-Tage. Hier geht es um gemeinsame Ausflüge, wie zum Tierpark oder zur Parkeisenbahn um den Teamgeist zu stärken.

Die Botschaft des Vereins ist klar formuliert: Inklusion sollte immer eine Chance gegeben werden. Durch den gemeinsamen Sport und gemeinsame Veranstaltungen können tolle zwischenmenschliche Beziehungen aufgebaut werden, welche der Verein nicht mehr missen möchte.

Ein besonderes Highlight sind die jährlichen Auftritte beim größten Stadtfest von Görlitz. „Es ist toll, jedes Jahr Tausenden von Menschen zu zeigen, dass es diese besondere Tanzgruppe gibt. Das Gefühl ein Teil des Altstadtfestes, wie auch der Stadt zu sein, ist super!“, so Birgit Scholze, Geschäftsstellenmitarbeiterin.

Der Verein sieht die Rollstuhltanzgruppe als Mehrwert und ist stolz, auch anderen Vereinen zu zeigen, dass Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam den Vereinsgeist bilden können. Es wird versucht, für jeden eine möglichst große Teilhabe zu erreichen. Damit zeigt der Verein, dass Inklusion in der Gesellschaft möglich und wichtig ist.

Wir gratulieren dem SV Koweg Görlitz zum Inklusionspreis Sport 2020 in der Gruppe der mittelgroßen Vereine.




  Kalender

 

20/04/2024 - 11:15 Uhr
Kegeln - 3.Mannschaft gemischt
KSV Neißetal Gö. - Hagenwerder

 

20/04/2024 - 16:30 Uhr
Handball - 2.Männermannschaft
HVO Cunewalde II - Sporthalle Rauschwalde

 

27/04/2024 - 16:30 Uhr
Handball - 2.Männermannschaft
Radeberger SV II - Sporthalle BSZ Radeberg

 

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