Es ist eines der größten Rasenhandballturnier Süddeutschlands – das Handballfest im bayerischen Oberviechtach. Seit 1994 gehört das Event, das immer Ende Juli zum Ferienstart in Bayern veranstaltet wird, fest in den Kalender der Koweg-Herren. Bereits viermal (2008, 2014, 2019 und 2023) konnten die Görlitzer das Turnier gewinnen und sind damit alleiniger Rekordhalter. Am vergangenen Wochenende wäre beinahe der fünfte Turniersieg hinzugekommen.

Es ist schon traditionell, dass die Görlitzer – eine bunte Truppe aus aktiven und ehemaligen Spielern – bereits am Donnerstag ihre Zelte neben dem auf zehn Handballplätze unterteilten Fussballfeld aufschlagen. Am Freitag folgen dann die weiteren Spielerinnen und Spieler der 34 Herren- und 28 Damenmannschaften. Selbst nutzten die Görlitzer diesen Tag für ein ausgedehntes Frühstück mit anschließendem Freibadbesuch oder etwas Kultur als Schlechtwettervariante. Am Samstag wird es dann Ernst auf dem Spielfeld, nachdem am Abend zuvor die Partyband „d’Urwaidler“ der Menge ordentlich eingeheizt hat.

Profitierten die Görlitzer im Vorjahr noch von einsetzenden Regen, wodurch der Turniersieg im Siebenmeterwerfen entschieden werden musste, gingen die Bla-Gelben in diesem Jahr in sieben Spielen über die volle Wettkampfdistanz. Souverän gestalteten die Görlitzer am Samstag ihre drei Vorrundenspiele mit teils deutlichen Siegen und qualifizierten sich damit für die Runde der oberen 18 Teams. Auch das am Samstag ebenfalls ausgetragene Achtelfinale ging mit 10:8 gewonnen. Aufgrund einer durchwachsenen Wetterlage zum Start in den Sonntag verschob sich der Beginn um drei Stunden, tat aber dem Leistungswillen der Neißestädter keinen Abriss. Mit 12:8 gewann man das Viertelfinale gegen den TSV Aichach, nur knapp eine Stunde später musste bereits das Halbfinale absolviert werden, in dem man sich mit 6:5 durchsetzte und somit das Ticket für das Finale löste. Und ausgerechnet dort sollte es die einzige Turnierniederlage für die Görlitzer geben. Mit einem 9:16 musste man der Vertretung der TuS Traunreut (gelegen in der Nähe vom Chiemsee) den Vortritt lassen.

In Anbetracht einiger Absagen im Vorfeld durch Verletzung oder Krankheit stellt dieses Ergebnis dennoch einen überragenden Erfolg für die Görlitzer dar, die auch in 2025 – bei ihrer dann 29. Turnierteilnahme – erneut den Versuch angehen, den Pokal wieder an die Neiße zu holen.

Koweg: Lukas Rohne - André Feja, Torsten Kuhnt, Martin Adam, Oliver Aßmann, Falko Böhmer, Marc Rechner, Florian Höhne, Ronny Stephan, Maximilian Fütterer, Danilo Krause, André Scholz, Max Hubatsch. Holger Jurke

Robert Eifler