NSG RIO - SV Koweg Görlitz 19:20 (8:13)

„Das ist ja gerade noch einmal gut gegangen.“ Erleichtert war Uwe Günther, Trainer der B-Jugend-Handballerinnen des SV Koweg Görlitz über den doch etwas glücklichen 20:19 (13:8)-Auswärtssieg bei der NSG RIO. Im Wettbewerb um den sächsischen Pokal fahren die Neißestädterinnen somit den zweiten Erfolg in Serie ein.
Wenn sich ein Trainer über einen Sieg gar nicht so richtig freuen kann, dann muss ihm schon arg etwas über die Leber gelaufen sein. So war jedenfalls der Eindruck den man nach dem Abpfiff in Riesa gewinnen konnte. „Dass wir in den letzten Minuten einen sicheren Vorsprung so leichtfertig fast noch verspielt hätten ist es fast verständlich, dass sich die Freude erst einmal in Grenzen hält“, so ein etwas verärgerter Günther. So knapp wie in der Pokalrunde war es in beiden Vergleichen mit der NSG RIO in der Sachsenliga-Saison jedenfalls nie. Doch der Reihe nach. Die Partie begann mit leichten Vorteilen für die Gastgeberinnen. Da es schon in der Anfangsphase viele einfache Ballverluste gab, lag Koweg nach 15 Minuten mit 6:8 zurück. Günther machte von seinem Recht einer Auszeit Gebrauch und mahnte zu mehr Konzentration und einer spürbaren Tempoverschärfung. Seine Worte schienen Gehör gefunden zu haben, denn in den folgenden zehn Minuten bis zum Kabinengang drehten die Neißestädterinnen mit sieben Toren in Folge das Spiel und dominierten den Gegner mit beeindruckend schnellen Spielzügen und solider Abwehrarbeit. Für den zweiten Spielabschnitt galt es nun, den eingeleiteten erfolgreichen Weg auch zu Ende zu gehen. Das gelang vorerst auch sehr gut – bis zur 40. Minute lag Koweg mit 19:12 in Front. Allerdings gab es dieser Phase schon einige Großchancen, die die Görlitzerinnen liegen ließen. Beinahe hätte sich diese Nachlässigkeit gerächt. Denn im Schlussakt brach das Spiel der Günther-Sieben völlig zusammen. Die eifrig kämpfenden Gastgeberinnen holten den Rückstand Tor für Tor auf, ihre sehr starke Torhüterin entnervte die blau-gelben Angreiferinnen ein ums andere Mal. Der Schlusspfiff war schließlich die Erlösung für die Görlitzerinnen: 20:19, zwei wichtige Auswärtspunkte und momentan Platz 2 in der Tabelle. Einige Zahlen verdeutlichen den zerfahrenen Auftritt und die mangelnde Konzentration dieses Spiels: 26 Fehlwürfe, nur zwei von acht zugesprochenen Siebenmetern verwandelt, zusätzlich 15 Abspielfehler. Günther: „In den nächsten Spielen müssen wir deutlich zulegen, wenn wir unser Ziel für die Pokalrunde schaffen wollen.“ Denn das heißt immerhin eine Platzierung unter den ersten Drei.

Koweg spielte mit: Freund, Haasler (beide Tor); Neumann (8/1), Jo. Tschuck (4/1), Zymek (4), Ju. Tschuck (2), Noske (1), Ozimkowska (1), Schwarz, Schulze

Robert Eifler


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