SG Eibau/Zittau : SV Koweg Görlitz 3. 25:30 (16:13)

Die 3. Männermannschaft des SV Koweg Görlitz hat in der Ostsachsenklasse einen unerwarteten Sieg eingefahren. In schmaler Besetzung schaffte man es als erstes Team in dieser Saison, dem Tabellenzweiten SG Eibau/Zittau Punkte abzunehmen. Die Neißestädter stellten nach 13:16-Halbzeitrückstand die Partie im zweiten Durchgang völlig auf den Kopf und gewannen mit 30:25.

Sieben Feldspieler und drei Torhüter stellten sich am Samstag dem scheinbar unlösbaren Unterfangen, bei der Spielgemeinschaft Eibau/Zittau erfolgreich zu bestehen. Doch die Görlitzer verspüren in ihrer ersten gemeinsamen Saison keinen Druck, zunächst einmal steht die Freude am Handballsport im Vordergrund. So traten die Neißestädter mit einem Lächeln im Gesicht der scheinbaren Übermacht des Gastgebers – die SG konnte alle 14 zur Verfügung stehenden Positionen auf dem Spielprotokoll ausfüllen – an. Doch nur um sich nach dem Spiel die Bockwurst in der Kantine schmecken zu lassen waren die Blau-Gelben nicht ins Oberland gereist. Ziel war es, sich die knappen Ressourcen durch die Reduzierung des Tempos gut aufzuteilen. Doch dies schien erst einmal dem Gastgeber in die Karten zu spielen.

Die Görlitzer brauchten mehr als sechs Spielminuten, um ihren ersten Torerfolg verzeichnen zu dürfen. Eibau/Zittau hatte bis dahin schon vier Einnetzer und es schien ähnlich zu laufen wie die Auswärtspartie bei der Sachsenliga-Reserve des HVO Cunewalde, die man völlig abschenkte. Gegen den zweiten Titelaspiranten der Ostsachsenklasse präsentierten sich die Koweg-Herren aber eher wie ein gutes altes Dieselfahrzeug: es braucht einige Zeit um warm zu werden, um auf der langen Distanz zu überzeugen. Obwohl die Hausherren ihre konditionelle Überlegenheit mehrfach ausspielen konnten, abschütteln ließen sich die Görlitzer nicht. Beim 11:6, 12:7 und später noch einmal beim 14:9 hatte der Rückstand der Blau-Gelben sein Maximum erreicht. Für einen Tiefschlag hat es aber nicht gereicht.

Den Görlitzern war in der Halbzeitpause bewusst, dass vor allem die Abwehr wesentlich stabiler stehen müsse. In Halbzeit ein agierte die Hintermannschaft noch zu fahrlässig und mit wenig Körpereinsatz. Das sollte sich, trotz nur einer Wechselalternative, nach dem Wiederanpfiff deutlich ändern. Torhüter Justus Hilbig nahm einige Würfe des Gastgebers ab, zudem fehlte diesem nun auch langsam die Präzision in den Abschlüssen. Die Görlitzer Defensive verwirrte die SG mit einem 5:1 bzw. 3:2:1-Konzept, was den Spielrhythmus deutlich einschränkte. Selbst konnte man vorn durch lang ausgespielte Angriffe mit Entschlossenheit und Überblick Lücken schaffen und finden, wodurch nicht nur der erstmalige Ausgleich (19:19, 44.) sondern auch der Führungswechsel (19:21, 46.) möglich war. Und der Akku reichte tatsächlich noch für die Schlussviertelstunde, den Vorsprung nicht nur zu halten, sondern auf ganze fünf Tore auszubauen.

Für eine Nacht durften sich die Neißestädter nach dem unerwarteten Sieg wieder an der Tabellenspitze wähnen, tags darauf holte sich Cunewalde diese durch ein deutliches 41:28 über die Reserve des TBSV Neugersdorf wieder zurück. Die Neißestädter werden versuchen, den Schwung dieser Partie mit in den kommenden Samstag zu nehmen. Eigentlich spielfrei – durch den Rückzug zweier Mannschaften vor Saisonstart – bat man den NSV G/W um Verlegung des Rückspiel auf dieses Wochenende. Der Verband stimmt dem zu, so dass sich die Fans beider Lager auf ein tolles Derby in der Sporthalle Rauschwalde freuen können.

Koweg: Hilbig, Wendler, Matthieu – Brendler (4), Kuhnt (2), Schulz (6/4), Seifert (2), Krause (7), Meißner (4/1), Eifler (5)

Torfolge: 4:0, 6:2, 7:5, 10:6, 12:7, 14:9, 15:12, 16:13, 17:16, 19:21, 21:24, 22:27, 25:30

Robert Eifler






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