SV Koweg Görlitz 2. : NSV G/W Görlitz 20:21 (9:9)

Görlitz hat sein kleines Stadtderby wieder. In der Ostsachsenliga treffen das neue Juniorteam des SV Koweg Görlitz und der NSV Gelb/Weiß Görlitz aufeinander – und wie sich jüngst wieder zeigt bleiben es spannende und – trotz Anwurf zur sonntäglichen Mittagszeit – zuschauerträchtige Duelle. Zum ersten Aufeinandertreffen in der noch frischen Saison hatten die Gelb/Weißen am das Quentchen mehr Glück auf ihrer Seite und setzten sich mit einem Tor durch.

Koweg-Trainer Eric Gähler haderte nach Abpfiff ordentlich mit der Niederlage, wo er doch wusste, dass sein Team durchaus in der Lage gewesen sei, dieses Stadtderby zu gewinnen. Jan Czarnowsky, ehemaliger Coach der Truppe, versuchte ihm klarzumachen, dass er sich dies nicht allzu sehr zu Herzen nehmen solle. „Die Jungs sind nun nach ihrer tollen Vorbereitung und dem erfolgreichen Saisonstart auf dem Boden angekommen. Sie werden daraus lernen. Das gehört nunmal zur Entwicklung dazu.“ Von ihren athletischen und konditionellen Anlagen wäre in der Tat für die Gastgeber durchaus mehr drin gewesen. Und der Beginn der Partie lies dies auch erahnen, nachdem in der 10. Minute eine 5:2-Führung zu Buche stand. Diese drei Tore Vorsprung konnten immerhin bis zum 8:5 gehalten werden (19.). Doch irgendwie kam anschließend ein Bruch in den Spielfluss des blau-gelben Juniorteams. Verstärkt führten Fang- und Abspielfehler zur Ballgewinnen für die Gäste, die diese zu nutzen wussten. Beim 8:8 (22.) stellten die Gelb-Weißen erstmals wieder den Ausgleich her. Das bis zum Halbzeitpfiff beide Teams nur noch einen Treffer schafften verdeutlicht die Nervosität der Angriffe und die Stabilität der Abwehrreihen.

Auch im zweiten Durchgang blieb der blau-gelbe Rückraum farblos, vieles sollte über das Kombinationsspiel gerichtet werden. Doch entweder blieb man in der gelb-weißen Deckungsreihe hängen oder aber die Würfe auf das gegnerische Tor waren schlicht zu unpräzise. Und weil es die Gäste mit ihrer Routine etwas besser machten rannten die Koweg-Jungs einem Rückstand hinterher, der in der 50. Minute sein Maximum erreichte (14:18). Gähler: „Das waren mitunter sehr chaotische Spielminuten. Meine Mannschaft hat da vielleicht etwas zu hektisch agiert.“

Als zwei Minuten vor Schluss der Rückstand immer noch vier Tore betrug (17:21) schienen die Messen schon gelesen. Die blau-gelbe Abwehr fing dann plötzlich noch einige Bälle ab und konnten 16 Sekunden vor dem Abpfiff den Anschlusstreffer erzielen. Auch der letzte gelb-weiße Angriff brachte nichts ein – Keeper Dominik Herbst schickte mit einem langen Ball Julius Just in Richtung gegnersiches Tor. Dieser fing das Rund und netzte mit einer schnellen Körperdrehung ein. 21:21 – die Koweg-Fans waren außer sich vor Freude. Doch in der Lautstärke der Sporthalle Rauschwalde ging die Schlusssirene der alternativen Anzeigentafel völlig unter, weshalb Just’s Treffer nicht mehr zählte.

„Die Jungs haben dennoch ein gutes Spiel gemacht. Vielleicht tut uns die Niederlage jetzt nicht ganz so sehr weh wie zu einem späteren Zeitpunkt. Es ist am Ende immer bitter mit nur einem Tor zu verlieren“, so Gähler. Nun heißt es für die Mannschaft weiter hart zu trainieren und sich gut auf die nächste Aufgabe vorzubereiten. Am Sonntag (14Uhr) geht es erneut in ein Heimspiel, zu Gast in der Jahnsporthalle ist die zweite Vertretung des HV Oberlausitz Cunewalde.

Koweg: Herbst, Valtin – Schmidt, Seidel (1), Fiedler, Sobanski (2), Just (2), Seifert (1), Czarnowsky (3), Gähler (2), Hintz (1), Tausche (4), Kiock (3), Mautsch (1)

NSV: Wiedemann, Fiebig – Weinhold (5/1), Krausche (4/3), Seeliger (2), Hutter, Mischock, R., Queisser, Mischock, L., Blümke, König (2), Gräber (4), Saling (4)

Torfolge: 0:1 (2.), 2:1 (6.), 5:2 (10.), 7:4 (15.), 8:5 (20.), 9:8 (25.), 9:9 (30.), 10:11 (35.), 12:14 (40.), 14:16 (45.), 15:18 (50.), 16:18 (56.), 20:21 (60.)

Robert Eifler