SV Koweg Görlitz 2. : NSV G/W Görlitz 21:19 (9:10)

Das kleine Stadtderby in der Ostsachsenliga geht in seiner ersten Auflage in der aktuellen Saison zu Gunsten der Handballer des SV Koweg Görlitz aus. Mit 21:19 (9:10) bezwang das Team um Trainer Willi Stiller die Vertretung des NSV Gelb-Weiß Görlitz. Koweg führt durch seinen vierten Saisonsieg weiter die untere Tabellenhälfte an, der NSV steht mit drei Pluspunkten weniger auf Rang neun.
Seit dem sich beide Vereine auf Ostsachsenliga-Ebene treffen ist es fast schon zur schönen Regelmäßigkeit geworden, dass je ein Spiel zugunsten der Koweg-Herren, und eines für den NSV ausgeht. So endeten 2016/17 die Vergleiche mit 32:25 und 28:31 aus Sicht der Koweg-Herren, 2017/18 mit 23:24 und 23:17. Am Ende lagen die Teams auch in der Tabelle gar nicht soweit auseinander, maximal zwei Punkte trennte man voneinander. So war schon abzusehen, dass das neuerliche Derby – auch wenn die Brisanz vergangener Jahre deutlich abgenommen hat – wieder auf einen engen Fight hinauslaufen würde. Im Vergleich zur Vorwoche, als Koweg mit einer Rumpftruppe in Schleife antrat, hatte sich die personelle Situation wieder deutlich aufgehellt. Trainer Willi Stiller konnte auf elf Feldspieler und zwei Torhüter zurückgreifen – ein leichter Vorteil gegenüber den „Gästen“ mit neun Feldspielern. Im blau-gelben Team stand auch erstmals der 21-jährige Student Peter Henker. Was nun letztlich den Unterschied ausmachte ist schwer zu bewerten. Beide Mannschaften hatten wechselhafte Phasen, in denen es mal besser, mal schlechter lief. In Halbzeit eins schafften es die Koweg-Herren weitgehend, den NSV immer wieder unter Zugzwang zu bringen, in dem man einen Treffer vorlegte. Das ging bis zum 8:6 ganz gut – dann aber hatten die Gelb-Weißen die besseren Momente auf ihrer Seite und schafften es schließlich beim 8:9 erstmals die Führung an sich zu reißen. Den hauchdünnen Vorsprung nahm der NSV mit in die Kabine, frischer heraus kamen allerdings die Gastgeber. Vier Treffer in Folge änderten wieder die Sachlage – mehr sogar: Koweg schaffte es, einige Fehlwürfe des NSV in eigene Erfolge umzuwandeln, die Führung wurde auf ganze fünf Tore erhöht. Das alles in allem faire Stadtderby mit je zwei Zeitstrafen auf beiden Seiten schien seine Entscheidung gefunden zu haben. Doch damit wollten sich die Gelb-Weißen nicht abfinden. Im Schlussakkord waren diese nun deutlich am Drücker, erzielten kurz vor dem Ende sogar den 20:19-Anschlusstreffer und hatten den Ausgleich auf der Hand. Doch der Ball wollte nichts in Gehäuse der Koweg-Herren. Im Gegenzug machten die Gastgeber dann alles klar und holten sich vor einer für Ostsachsenliga-Verhältnisse ordentlichen Zuschauerkulisse den vierten Saisonsieg, für den NSV war die fünfte Niederlage. Der Vorsprung auf die Abstiegszone hat sich somit auf acht Punkte erhöht – vorläufig ein gutes Gefühl, steht der Klassenverbleib als einzig realistisches Ziel für die Koweg-Reserve, die immer wieder mit personellen Engpässen zu kämpfen hat. Da ist jeder gewonnene Punkt Gold wert.

Koweg: Rohne, Hilbig – Liebig, Brendler (2), Adam (1), Wittig (6), Neumann (4), Henker (1), Mazurek, Roloff, Krause (5), Meißner (2/2), Wallor

NSV: Pohl, Wiedemann, Fiebig – Kubitz (1), Seeliger (1), Klose (1), Krausche (7/3), Przybysz (1), Schlesier, Goller, Blümke (3/1), Gräber (5)

Torfolge: 1:0, 3:3, 6:4, 8:6, 8:9, 9:10, 13:10, 17:13, 20:15, 20:19, 21:19

Robert Eifler




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