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ABTEILUNGEN  Handball  1.Frauenmannschaft
07/12/2019
Für die Rückrunde bin ich optimistisch
Michael Schuller, Trainer der Oberliga-Handballerinnen von Koweg Görlitz, ist mit der Hinrunde nicht unzufrieden, obwohl der Titelverteidiger nur Fünfter ist.

Von Frank Thümmler
Sächsische Zeitung, Ausgabe vom 06.12.2019


Die Hinrunde der nur zehn Mannschaften umfassenden Mitteldeutschen Handball-Oberliga der Frauen ist beendet. Die Görlitzer Frauen stehen mit 10:8 Punkten auf dem fünften Platz, mit jeweils vier Punkten Abstand zum Spitzenreiter Dessau-Rosslauer HV und zu den Abstiegsplätzen – die letzten drei Mannschaften steigen im Normalfall in die Landesligen ab. Nun sind die Görlitzerinnen als Titelverteidiger, der auf den Aufstieg verzichtet hatte, in die Saison gestartet. Koweg-Trainer Michael Schuller sagt im SZ-Interview, wie er die Hinrunde wertet, welche Probleme er sieht und was ihm für die Zukunft Hoffnung macht.

Herr Schuller, nach dem Meistertitel ist ihre Mannschaft nach der Hinrunde jetzt im Mittelfeld. Wie zufrieden sind Sie damit?

Ich bin damit nicht unzufrieden. Schon in der Meistersaison war ja die Endphase mit den vielen Personalproblemen nicht so einfach. Und es war klar, dass die Wegfälle von Lydia Wrzal, Jelena Bader, Anna Fursewicz, Torhüterin Romy Klaus und im Wesentlichen auch Victoria Grätz nicht einfach zu ersetzen sein werden. Gerade Lydia und Jelena waren ja Führungsspielerinnen, die die Mannschaft dann getragen haben, wenn es nicht so gut gelaufen ist. Die Mannschaft mit Neuzugang Sophia Rösler und Rückkehrerin Anne Neumann musste sich erst wieder finden, gerade was die Führung auf dem Feld betrifft. Da ist jetzt Sophia Rösler mit ihrer authentischen Art gut reingewachsen. Das alles muss man bei der Bewertung der Hinrunde berücksichtigen.

Besonders groß scheint die Lücke, die Torhüterin Romy Klaus hinterlassen hat. Zuletzt hatten Sie mit Anne Naumann nur noch eine Torfrau. Kann das gutgehen?

Das Risiko auf dieser Position war von Anfang an groß, zumal ja Romy eine überragende Saison gespielt und großen Anteil am Titel hatte. Anne Naumann kam hundertprozentig motiviert aus der Babypause zurück, Janine Haasler hatte nicht so viel Spielpraxis und verletzte sich dann nach dem zweiten Spiel auch noch schwer und fiel den Rest der Hinrunde aus. Das war wirklich eine Gratwanderung, zumal Anne ja auch noch mit Verletzungsproblemen zu kämpfen hatte. Trotzdem hat sie es insgesamt gut gemacht. Aus Niesky sind mit Ann Shelly Jäger und Helen Ludwig zwei Torhüterinnen zu uns gestoßen, die wir aber erst heranführen müssen. Janine Haasler kehrt für die Rückrunde von ihrer Verletzung zurück. Trotzdem kann es sein, dass wir auf dieser Position Gespräche mit einem potenziellen Neuzugang führen.

Nun bedeutet der Wegfall erfahrener Führungsspielerinnen auf dem Feld ja auch, dass die Jüngeren, die ja viel Potenzial haben, mehr Verantwortung übernehmen müssen. Hat das so geklappt?

Teilweise schon, sicherlich nicht in aller Konstanz. Dazu kommt, dass wir das Spielsystem etwas verändern wollten. Bislang war das Konzept voll auf die Aufbaureihe ausgerichtet, ich will die Außenspielerinnen deutlich mehr einbinden. Da hat uns die Rückkehr von Anne Neumann natürlich in die Karten gespielt. Mit ihr haben wir eine Linkshänderin auf Rechtsaußen, die schon gezeigt hat, dass sie nichts verlernt hat. Wiktoria Blasczcyk rückte dadurch auf dieser Position zunächst in die zweite Reihe, ist für mich aber immer eine sehr gute Option, gerade im Tempogegenstoß. Auf der Linksaußenposition haben wir mit Dagmara Zychniewicz, Johanna Girbig und Maren Kühn agiert, konnten bislang aber nicht die Konstanz für das schnelle Spiel nach vorn abrufen.

Was ist mit Leonie Rösel, die als großes Görlitzer Talent auf der Spielmacherposition gilt?

Das ist sie auch. Aber man muss wissen, dass sie ein Lehramtsstudium in Halle aufgenommen hat. Wir haben erreicht, dass sie dort zweimal pro Woche individuell trainieren kann. Am Freitag und am Wochenende zu den Spielen ist sie dann da. Es ist aber nicht einfach, gerade auf dieser Position. Dafür macht sie es gut. Und wenn sie nach dem Studium zurückkehrt, kann sie eine sehr wichtige Spielerin für die Zukunft von Koweg Görlitz werden.

Angesichts dieser Umstände, war mehr drin in dieser Hinrunde?

Nicht viel mehr. Die Auswärtsniederlagen gegen Niederndodeleben, Dessau und Rödertal II waren eingeplant, das Unentschieden in Apolda ohne unseren Mittelblock eher ein Punktgewinn. Nur das Unentschieden zu Hause gegen Riesa tat weh. Wir hätten also vielleicht einen Punkt mehr haben können. Und leistungsmäßig enttäuscht haben wir eigentlich nur beim 19:33 in Dessau.

Geht der personelle Drahtseilakt auch in der Rückrunde weiter?

Ich hoffe nicht. Von der Entspannung auf der Torwartposition habe ich schon gesprochen. Dann können wir einen Neuzugang vermelden. Sonia Siemko, eine polnische Beachhandball-Nationalspielerin wechselt zu uns und hat auch schon mittrainiert. Sie ist athletisch sehr stark, kann im Rückraum spielen und hat viel Zug zum Tor. Außerdem rücken aus dem Nachwuchs Spielerinnen nach, neben Pia Dahm jetzt auch Erna Thiemann, die auch schon in der Verbandsliga-Mannschaft überzeugt hat. Und schließlich gibt es auch zwei Handballerinnen, die hier mit dem Studium begonnen haben und ein Probetraining bei uns absolvieren wollen. Mal sehen was draus wird.

Was macht sie optimistisch für die Rückrunde?

Neben der Tatsache, dass wir breiter aufgestellt sein werden, vor allem, dass wir eingespielter sein werden. Und dann kommen schließlich drei der vier Mannschaften vor uns noch nach Görlitz.






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