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ABTEILUNGEN  Handball  1.Frauenmannschaft
14/04/2019
Sieben verzweifelte Minuten
So lange bleibt Koweg in Halle in der Schlussphase ohne Torerfolg. Am Ende verliert Görlitz die Tabellenführung.

Von Marcel Pochanke
Sächsische Zeitung, Ausgabe vom 15.04.2019


Es waren wenige Minuten und eine Torfrau mit Bundesligaformat, die im Auswärtsspiel der Görlitzer Koweg-Damen beim SV Union Halle-Neustadt II den Sieger bestimmten. Lange hatte das vielleicht entscheidende Spiel um den Titel in der Mitteldeutschen Oberliga auf Messers Schneide gestanden. Aber in der Schlussphase, nach dem 20:21 aus Görlitzer Sicht (52.), war Lara-Sophie Lepschi nicht mehr zu überwinden. Ein Siebenmeter von Leonie Rösel in der 59. Minute sollte noch reingehen, sonst kamen die Neißestädterinnen nicht mehr zum Torerfolg und mussten nach der 24:21 (14:14)-Niederlage die Gastgeberinnen in der Tabelle vorbeiziehen lassen. Zwei Spieltage vor Schluss benötigt Koweg nun Schützenhilfe der anderen.

Lange hatte es so ausgesehen, als sollte der Plan von Trainer Michael Schuller, auch auswärts mehr Risiko zu wagen, aufgehen. So blieb Anna Fursewicz auch in der Defensive auf dem Parkett und konnte nach Ballgewinnen schon im Gegenstoß ihre offensive Stärke einbringen. Zwischen der 22. und 26. Minute erzielte die Polin drei Görlitzer Tore in Folge, und Koweg hatte einen 9:6-Rückstand in ein 11:13 gedreht. Danach aber sollte bei Fursewicz zu ihren fünf Treffern keiner mehr dazukommen – auch, weil sie in der zweiten Halbzeit eine längere Pause bekam.

Vor allem aber war es Lara-Sophie Lepschi, eine von drei Akteuren aus dem Bundesliga-Kader der Hallenser, welche die Görlitzer Angreiferinnen verzweifeln ließ. Besonders über Außen ließ die Torfrau fast nichts zu und verhinderte, dass die Gäste ihre starke Defensivleistung im Umkehrspiel vergoldeten. Nach der wohl besten ersten Halbzeit, die Trainer Michael Schuller unter seiner Führung gesehen hat, kam Görlitz nach der Pause mit der offensiveren Deckung der Gastgeberinnen nicht mehr zurecht. Die starken Paraden von Lepschi nagten am Selbstvertrauen, besonders der Görlitzer Außen, und auch der besten Werferin, Anna Fursewicz, fehlte nach ihrer Rückkehr aufs Parkett das Wurfglück. Schuller ließ inzwischen mit zwei Kreisspielerinnen agieren, um über das Zentrum zu Abschlüssen zu kommen und Lepschi so zu überwinden. Aber in der entscheidenden Phase, sieben Minuten vor dem Ende, schaffte es Görlitz zweimal in Folge nicht, freie Sechs-Meter-Würfe an ihr vorbei im Tor unterzubringen. Auch Halle konnte das Tempo der ersten Halbzeit nicht halten, auch die Görlitzer Torfrauen zeichneten sich mehrfach aus. Aber eine Schlussphase ganz ohne eigenen Torerfolg kann nicht reichen, um beim neuen Tabellenführer, bei einem Punkt Vorsprung vor Görlitz, etwas mitzunehmen.

Es sei schade um das, was man sich in der Partie erarbeitet hatte, sagt Schuller, ohne seinen Damen einen Vorwurf zu machen. Stattdessen geht der Blick nach vorn: Gegen Magdeburg in zwei Wochen gelte es, die Hausaufgaben zu machen. Die Magdeburgerinnen haben am Sonntag Niederndodeleben mit zehn Toren deklassiert. Und das lässt Koweg hoffen: Auch Union Halle-Neustadt muss noch nach Magdeburg ins Sachsen-Anhaltinische Derby. Noch ist die Meisterschaft nicht entschieden. Und Torverhältnis sowie direkter Vergleich sprechen für Koweg Görlitz.

Koweg: Klaus, Haasler – Wrzal (3), Fursewicz (5), Grätz (1), Blasczcyk (2), Lalewicz (3), Rösel (2/2), Zychniewicz (2), Kühn (2), Girbig (1)







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