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ABTEILUNGEN  Handball  1.Frauenmannschaft
19/04/2018
Warum Koweg schon Sonntagvormittag und in Reichenbach spielt
Die Ansetzung des Spiels gegen die Bundesliga-Reserve des Thüringer HC wirft Fragen auf.

Von Frank Thümmler
Sächsische Zeitung, Ausgabe vom 20.04.2018


Bei dieser Ansetzung werden sich die Anhänger der Görlitzer Handballerinnen verwundert die Augen reiben: Die Oberliga-Handballerinnen spielen gegen den Thüringer HC II bereits am Sonntagvormittag um 10 Uhr, und noch dazu nicht in der Görlitzer Jahnsporthalle oder wenigstens in der Rauschwalder Halle, sondern im einige Kilometer entfernten Reichenbach.
„Mit diesem Spiel schreiben wir – anders als es die Ansetzung gegen den Tabellenzweiten erwarten lässt – nur rote Zahlen“, sagt Koweg-Sportmanager Mario Ahnert. Die Görlitzer büßen letztendlich für eine Spielabsage, für die sie nichts können. Das Spiel der Oberliga-Handballerinnen hat folgende Vorgeschichte. Es war ursprünglich für den 25. Februar angesetzt. Das Spiel wurde damals von den Thüringerinnen abgesagt, am Vormittag um 10.30 Uhr, weil der Bus eine Panne gehabt haben soll. „Abgesehen davon, dass noch kein Verein unserer Liga diese Mannschaft mit einem Bus hat anreisen gesehen, wäre bis Nachmittag um 17 Uhr noch genügend Zeit gewesen, Görlitz zum Beispiel mit Pkw zu erreichen“, drückt Ahnert seine Verwunderung aus. Fakt ist auch, dass die erste Mannschaft des Thüringer HC an jenem Tag im EHF-Cup in Bietigheim spielte und dort mit nur neun Feldspielerinnen auflief, unter ihnen auch die beste Torschützin der Reserve, Julia Redder. Für die zweite Mannschaft des Thüringer HC war das Spiel in Görlitz Ende Februar noch extrem wichtig. Das THC-Team kämpfte mit dem HC Burgenland noch um Titel und Aufstieg in die 3. Liga (inzwischen ist Burgenland Meister, hat aber auf den Aufstieg verzichtet). In der Liga (nicht nur in Görlitz) wird jedenfalls getuschelt, dass es bei dieser Spielabsage nicht mit rechten Dingen zugegangen sei.
Solch ein Fall wird dann von der spielleitenden Stelle beim Mitteldeutschen Handballverband entschieden. Der legte fest, dass es keine Spielwertung für Görlitz, sondern eine Neuansetzung gibt. Beide Mannschaften sollten sich auf einen Termin einigen. Das erwies sich, auch aufgrund der relativ kurzen Zeit bis zum Saisonende als nicht so leicht. „Wir haben dem Thüringer HC fünf Terminvorschläge unterbreitet, aber alle wurden abgelehnt“, sagt Mario Ahnert. „Am einzigen freien Wochenende zu Ostern konnten wir nicht spielen, unter anderem, weil unsere polnischen Spielerinnen an diesen für Polen so wichtigen Feiertagen nicht zur Verfügung standen.“ Das Spiel drohte endgültig auszufallen. Das kommende Wochenende bot die letzte Chance, aber da sind die Görlitzer Hallen mit anderen Veranstaltungen besetzt, und in der Jahnsporthalle darf nach einer Festlegung der Stadt Koweg nur ein Spiel am Tag austragen. Der Verband habe das überprüft und dann die Reichenbacher Halle ins Spiel gebracht. „Wir mussten für dieses eine Spiel einen Nutzungsvertrag abschließen, die Verwendung der Haftmittel regeln, fahren jetzt mit unserer ganzen Technik nach Reichenbach und dann schnell zurück nach Görlitz, wo ja am Nachmittag das Meisterschaftsfinale unserer Männer steigt“, sagt Ahnert, der neben den erhöhten Ausgaben auch mit deutlich weniger Zuschauern und folglich weniger Einnahmen rechnet.
Am Ende der Posse steht der wohl ziemlich einmalige Fakt, dass eine Heimmannschaft für das Nichtantreten des Gastes mit einem Spiel auf „neutralem Platz“ bestraft wird. Süffisant könnte man anmerken, dass Koweg Görlitz froh sein muss, dass der Mitteldeutsche Handballverband eine Halle im nur 15 Kilometer entfernten Reichenbach – und nicht etwa in Bautzen oder Dresden – gefunden hat. Und man darf sich bestimmt sicher sein, dass die Thüringerinnen am Sonntag auf den Einsatz ihrer besten Torschützin verzichten, wie es ja am 25. Februar auch gewesen wäre …




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