Von Frank Thümmler
Sächsische Zeitung, Ausgabe vom 19.09.2022

Michael Schuller, Trainer der Sachsenliga-Handballer von Koweg-Görlitz, war unmittelbar nach dem Spiel völlig überwältigt: „Diese Leistung hätte ich meiner Mannschaft zu diesem Zeitpunkt nicht zugetraut.“ Mit 38:24 hatte seine Mannschaft den Aufsteiger Radeberger SV vor einer stimmungsvollen Kulisse förmlich aus der Halle geschossen. „Wider Erwarten haben wir super ins Spiel gefunden – mit einer starken Abwehrleistung und einer hohen Abschlussqualität von allen Positionen.“

Schuller lobte besonders den 17-jährigen Roberto Savic, der im Mittelblock in der Abwehr an der Seite von Martin Philipp ein richtig starkes Spiel machte und die „Problemzone“, die der Trainer vor der Saison ausgemacht hatte, eher in eine Stärke verwandelte. Und im Positionsangriff waren die Gäste mit den beiden Rückraum-Schützen Burda und Neuzugang Kozubik schlichtweg überfordert. Dazu kam auch noch der aus Bernstadt gewechselte junge Florian Weickelt, der ebenfalls viel Torgefahr ausstrahlte. Jedenfalls zogen die Görlitzer schnell davon, über 2:0, 8:1, 14:4 und 17:8 bis zur Pause. Das Spiel war schon sehr früh entschieden. Schuller ließ zunächst seine Stamm-Sechs auf dem Feld, die den Vorsprung nach der Pause weiter erhöhten bis auf 25:11 (40.). „Dass auch die Jugend, die am Ende komplett auf dem Feld stand, daran anknüpfte, macht uns außerdem hoffnungsvoll“, ergänzte Schuller. Der Sieg gegen Radeberg könnte, sollte die Einschätzung des Trainers vor der Saison richtig sein, sehr wichtig werden. Denn Schuller befürchtet, mit seinem Team in der unteren Tabellenhälfte zu landen. Die Nagelprobe, ob das wirklich so sein wird, kommt schon am Wochenende – ein Auswärtsspiel beim Leipziger VB, der am ersten Spieltag allerdings eine klare Niederlage in Weinböhla bezog.

Koweg: Rohne, Valtin – Mautsch (2), Kozubik (7), Czarnowsky, Savic, Türkowsky (6/3), Burda (9), Hintz (2), Weickelt (8/1), Philipp (2), Wittig (1), Just (1)


Fotos: Gert Richter