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ABTEILUNGEN  Handball  1.Männermannschaft
25/02/2018
Koweg-Herren sind wieder Spitze.
HVH Kamenz : SV Koweg Görlitz 26:28 (14:14)

2325 Tage mussten die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz auf diesen Moment warten. Die Neißestädter grüßen erstmals seit dem 16. Oktober 2011 wieder von der Tabellenspitze Sachsens höchster Spielklasse. Ermöglicht wurde dies durch ein 28:26 (14:14)-Auswärtssieg beim HVH Kamenz und der gleichzeitigen Niederlage des Tabellenführers Aue. Aufgrund des um einen Spieltag geringer absolvierten Programms der beiden Verfolger ist der aktuelle Tabellenstand allerdings etwas verzerrt – die Görlitzer und ihre Fans dürfte der Anblick dennoch erfreuen.
Nach über sechs Jahren ist die Tabellenführung eine recht ungewohnte Situation für die Koweg-Herren. Dass sie gerade an diesem Spieltag eintreten würde, war aus zweierlei Gründen so nicht ganz zu erwarten gewesen. Zum einen stehen Trainer Jürgen Rost nicht alle Spieler zur Verfügung, was bei einem ohnehin schmalen Kader doppelt schwer wiegt. Zum anderen hatte man ob der jüngeren Vergangenheit gehörigen Respekt vor dem Gastgeber. Die Kamenzer hatten zuletzt, trotz des Wechsels ihres Goalgetters Mateusz Klinger zum Oberliga-Team des HC Elbflorenz, starke Auftritte hingelegt. Besonders Aurelijus Stankevicius sprang mit seinen Toren ein und war damit Mitgarant für fünf Punkte aus den drei zurückliegenden Spielen. Eine Hauptaufgabe für die Görlitzer war damit erkannt: der Wirkungskreis des Rückraumspielers musste erheblich eingeschränkt werden. Dazu wurde Koweg’s Spielgestalter Michal Kvasnicka verpflichtet, der seine Sache in großartiger Manier erledigte. Dadurch wurde das Aufbauspiel der Lessingstädter arg gehemmt, das Erarbeiten von Torchancen wurde deutlich erschwert. Dass Kvasnicka vorn selbst noch fünfmal traf – soviel wie nie zuvor in dieser Saison – rundete seine überragende Vorstellung ab. Allein die ersten drei Koweg-Tore gingen auf sein Konto. Mit dem ersten glich er die einzige Führung der Gastgeber in diesem Spiel aus. In der Folge konnten die Neißestädter das von Spielertrainer Daniel Kästner geleitete Team immer wieder unter Zugzwang setzen, Rückstände zu egalisieren. Der Druck sollte erstmals in der 22. Spielminute deutlicher aufgebaut werden, als die Koweg-Herren mit vier Toren vorn lagen (8:12). Torschütze war Linkshänder Danilo Krause, der sich neben Patrick Münzberg und Martin Philipp – letztlich nicht eingesetzt – aus der zweiten Mannschaft zur Verfügung stellte, um die verletzungsbedingten Ausfälle einiger Görlitzer Spieler etwas abzufedern. „Wir sind allen, die uns unterstützen, sehr dankbar. Egal wer heute neben wem gespielt hat, die Jungs waren alle sehr präsent auf der Platte, auch wenn umgestellt werden musste. Das hat uns auf der Bank eine gewisse Sicherheit gegeben“, sagte Mannschaftsbetreuer Jens Rohne. Diese Sicherheit schwand aber in den letzten Minuten vor dem Seitenwechsel und deckte eine Schwachstelle der Görlitzer auf: sobald man in der Offensive nachlässiger agierte kassierte man postwendend die Quittung in Form von Gegentoren. So brauchte es nur zwei, drei unpräzise Wurfabschlüsse, um Kamenz war wieder dran. Zum Seitenwechsel war die Gleichwertigkeit schon wieder hergestellt (14:14). In den nächsten 20 Spielminuten nach Wiederanpfiff sollte die Spannung weiter hoch gehalten werden, das Muster war immer das gleiche: Koweg legte vor, der Gastgeber zog nach. Nach dem 22:24 beendeten die Neißestädter allerdings diese Kontinuität. Drei Treffer in Serie sorgten für die größte Führung (22:27, 55.), die Vorentscheidung schien für viele gefallen zu sein. Rohne: „Das eigentlich schöne am Handball ist, dass in kurzer Zeit viel passieren kann. Es reichen kleine Unaufmerksamkeiten einer Mannschaft, um der anderen wieder Auftrieb zu geben.“ Keine drei Minuten später hatte sich Kamenz nämlich wieder herangekämpft (25:27), eine nicht mehr für nötig angesehene Auszeit musste nun doch genommene werden, um diesen kleinen Lauf zu stoppen. Exakt 60 Sekunden vor dem Abpfiff machte Kreisläufer Gary Biele, der durch seine Größe eine Bank in der Abwehr ist, das 28. Tore der Görlitzer und beendete damit alle Hoffnungen der Gastgeber, sich noch in ein mögliches Unentschieden retten zu können. „Das wir so gut aus der Nummer herauskommen haben wir vorher nicht erwartet. Für alle etwas schade war der leider geringe Zuschauerzuspruch. Gerade Kamenz hätte nach seinen zuletzt tollen Spielen mehr verdient gehabt“, so Rohne weiter. Mit über 40 eigenen Fans, von denen man stimmungsvoll unterstützt wurde, stellten die Görlitzer gut ein Drittel aller Besucher – für ein Derby beider Clubs insgesamt eine ungewöhnlich geringe Kulisse.
Gespannt richteten die Koweg-Herren nach Abpfiff den Blick auf den Ergebnisdienst – zeitgleich zur eigenen Partie hatte der Tabellenführer seine Aufgabe zu erfüllen. Das Juniorteam des EHV Aue unterlag aber bei der HSG Neudorf/Döbeln ohne eigene Führung im Spiel mit 23:27. Damit sind die Görlitzer nach Pluspunkten einen Zähler vor den beiden gleichauf liegenden Verfolgern aus Aue und Zwickau. Beide Mannschaften haben aber bisher eine Partie weniger absolviert. In spätestens zwei Wochen könnte zumindest einer von beiden wieder an den Neißestädtern vorbeiziehen – dann haben die Blau-Gelben spielfrei. Am kommenden Wochenende kommt es zum direkten Verfolgerduell. Die letzten Spieltage versprechen also noch einmal ordentlich Spannung auf den Podestplätzen, zumal Koweg noch gegen beide Mitstreiter um die Sachsenmeisterschaft spielen muss.

Koweg: Rohne, Matthieu – Galach (2), Höhne (1), Kvasnicka (5), Krause (3), Münzberg, Kosmala, Tom Baugstatt (8/4), Biele (3), Tim Baugstatt (6)

Spielfilm: 1:0 (1.), 2:2 (5.), 3:5 (10.), 5:7 (15.), 8:11 (20.), 11:13 (25.), 14:14 (30.), 15:16 (35.), 16:18 (40.), 20:20 (45.), 21:23 (50.), 22:27 (55.), 26:28 (60.).

Robert Eifler





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