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ABTEILUNGEN  Handball  1.Männermannschaft
15/09/2015
Schwierige Saison für Kowegs Männer.
Die Görlitzer Sachsenliga-Mannschaft ist komplett zusammengeblieben. Aber es gibt auch keine Verstärkungen. Und der Auftakt ist schwer.

Von Frank Thümmler
Sächsische Zeitung, Ausgabe 15.09.2015


Das erste Spiel ist für die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz schon mal verloren. Am Sonntagnachmittag setzte es bei der SG LVB Leipzig II ein 22:25 – nach einer vor allem im Angriff unterirdischen Leistung. Aber es wird nicht leichter. Am kommenden Sonntag treffen die Görlitzer in der Jahnsporthalle auf den LHV Hoyerswerda, den Aufstiegsfavoriten schlechthin, der sich am ersten Spieltag gegen den starken Aufsteiger HC Elbflorenz II ein Remis geleistet hat. Und am dritten Spieltag müssen die Görlitzer eben zu jenem HC Elbflorenz II.

„Das ist eine schwere Auslosung für uns. Deshalb bin ich ja auch so sauer, dass wir im ersten Spiel so schlecht waren, uns praktisch selbst geschlagen haben. Wenn wir uns nach drei Spieltagen ohne Punkte am Tabellenende wiederfinden, könnte der Druck enorm werden“, sagt Trainer Petr Masat, und: „Das kann für uns auch gefährlich in Sachen Klassenerhalt werden.“

Sein Saisonziel heißt eigentlich, den Vorjahresplatz sechs zu verbessern. Das will er mit einem fast unveränderten Kader erreichen. Es gibt keine echten Abgänge. Marco Brendler und Danilo Krause hatten ihre Laufbahn in der ersten Mannschaft schon vor einem Jahr beendet, in der vergangenen Saison bei Not aber noch ausgeholfen. Die Mannschaft ist zusammengeblieben, auch keiner der Polen oder Tschechen hat sich einen anderen Verein gesucht. Vorteil: Die Mannschaft sollte eingespielt sein. Nicht jeder Laufweg, nicht jede Kombination muss erarbeitet werden. Nachteil: Veränderungen im Kader bewirken immer auch einen neuen Konkurrenzkampf. Schwächen der Mannschaft könnten mit Neuzugängen ausgemerzt werden. Beides ist nicht passiert.

Masat: „Ich hatte Möglichkeiten, Spieler nach Görlitz zu holen. Aber dann muss das Gesamtpaket passen. Letztlich aber sind die finanziellen Möglichkeiten unseres Vereins beschränkt, und auch das Modell, eine Arbeitsstelle für einen Spieler zu finden, ist letztlich fehlgeschlagen.“ Also müssen es die „alten Spieler“ richten. Auch das zweite Problem ist nicht neu: Besonders für die deutschen Spieler geht Arbeit vor. Für einige von ihnen ist es unmöglich, zu jedem Training zu erscheinen. „Ein gemeinsames Training haben wir praktisch nur am Freitagabend. Das macht es natürlich schwer, Spielzüge, die Zusammenarbeit auf dem Feld, wirklich zu üben“, sagt Masat. Drittes Problem: Der Kader bleibt auch in dieser Saison eng. Langwierige Verletzungen darf es nicht geben.

Aber: Auch in die vergangene Saison ist die Mannschaft unter ähnlichen Bedingungen gestartet, hat sich dann immer mehr gesteigert und ist am Ende guter Sechster geworden, mit 24:20 Punkten und nur vier Punkten Rückstand auf Platz drei.

Verstecken müssen sich die Görlitzer auch in dieser Saison nicht. „Wir spielen einen modernen Handball, schnell und mit vielen Spielzügen und Varianten. Grundvoraussetzung ist aber, dass alle Spieler für die Mannschaft spielen, sich selbst ein wenig zurücknehmen. Wenn wir das in der vergangenen Saison gezeigt haben, haben wir uns auch gut präsentiert.

In dieser Saison wolle er mit dem Team die nächsten Schritte machen. Vom Alter her ist die Situation günstig. Die Mannschaft könnte noch lange zusammenspielen. Alle Spieler sind zwischen 19 und 30 Jahre alt – bis auf den 37-jährigen Torhüter Peer Purschke. Jüngere Spieler würde Masat gern an die Mannschaft heranführen. Allein, es gibt keine: Weder aus der zweiten Mannschaft noch aus den A-Junioren bieten sich Nachwuchstalente an. Die (vorerst) letzte Hoffnung, Hannes Neumann, studiert inzwischen in Leipzig und kann (natürlich) nicht mehr regelmäßig trainieren. Bleibt nur Kevin Mühlan, der den Anschluss an die erste Mannschaft schon einmal geschafft hatte, sich dann aber schwer verletzte und sich nun erneut herankämpft.

Dass es für Koweg in dieser Saison trotz aller Probleme für das Vorderfeld reichen kann, davon ist Masat überzeugt. Das hat seine Mannschaft in der vergangenen Saison und auch in der Vorbereitung mehrfach angedeutet. Nur am Sonntag, zum Auftakt in Leipzig, war davon nichts zu sehen. „Wir haben unser Potenzial überhaupt nicht abgerufen. Alle Spieler sind unter ihren Möglichkeiten geblieben. Die einzige Ausnahme war Erik Michel im Tor, der uns trotz der unterirdischen Angriffsleistung im Spiel gehalten hat“, sagt Masat. Seine Mannschaft kam so nach einem 9:15 auf 17:17 heran. „Ich hatte da gedacht, dass wir nun das Spiel in den Griff bekommen und uns die zwei Punkte holen.“ Doch wieder trafen die Görlitzer Spieler falsche Entscheidungen in der Offensive, die dem Gastgeber erneut Oberwasser bescherten.

Von dem Eindruck des ersten Spieles will sich der Koweg-Trainer aber nicht beirren lassen. Jede Mannschaft hat einmal einen schlechten Tag. Und unser war eben gleich am ersten Spieltag“, sagt er. Am kommenden Sonntag muss ein überragend guter her. Sonst wird gegen den LHV Hoyerswerda, für den inzwischen übrigens der Ex-Görlitzer Erik Besser-Wilke spielt, nichts zu holen sein.

Koweg: Purschke, E. Michel – P. Michel (10/5), Vogt (1), Rechner, Galach (1), Gähler, Wosniczka, Türkowsky (4/1), Kvasnicka (2), Kosmala (1), Höhne (2), Mühlan





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