Alle Jahre wieder gilt es für den Görlitzer Handball-Nachwuchs am Osterwochenende ein sportliches Höchstleistungsprogramm abzuspulen. In der goldenen Stadt Prag versammelte sich zum 21.Mal ein illustres internationales Handballfeld aus 5000 Teilnehmern in 352 Mannschaften zu einem der größten Nachwuchs-Handballturniere. Darunter fünf Mannschaften aus der Neißestadt, vier Vertretungen des SV Koweg Görlitz, und die männliche B-Jugend vom BSV. In vier Tagen absolvierte jede Mannschaft bis zu zehn Spielen.
In durchweg hochklassigen Spielen brachte es das Team um Trainer Matthias Wolf bis ins Viertelfinale. Als Dritter der Vorrunde qualifizierten sich die Görlitzer für die Zwischenrunde, in der es recht dramatisch zuging. Nach der Niederlage im Auftaktspiel sah die Wolf-Truppe seine Chancen stark geschwunden, sich in Richtung Finale vorarbeiten zu können. Doch überraschend günstige Spielausgänge öffneten den Neißestädtern wieder die Tür. Mit einem beachtlichen 20:8 über den tschechischen Vertreter Brno zog Koweg ins Viertelfinale ein. Wolf: „So hab ich die Mannschaft noch nie gesehen!“ Im Kreis der besten Acht forderte dann aber der enorme Kräfteaufwand bei den acht eingesetzten Feldspielern seinen Tribut. „Dennoch ein absolut tolles Ergebnis“, zeigte sich Wolf vom Abschneiden seiner Mannschaft beeindruckt. Es dürfte die beste Platzierung eines Görlitzer Teams gewesen sein. Am kommenden Sonntag (12Uhr) geht es für die Mannschaft dann im letzten Saisonspiel um den 5.Platz in der Mitteldeutschen Oberliga. Erfolgreich ging es auch bei Koweg-Mädchen der gleichen Altersklasse zu. Schwach ins Turnier gestartet steigerte sich das Team um Trainer Uwe Günther beachtlich. Nach einem vierten Platz in der Vorrunde entging den Görlitzerinnen zwar der große Sprung, durfte sich aber in der B-Runde beweisen. Dort werden die Platzierungen der unteren Hälfte der Mannschaften nach der Vorrunde ausgespielt. Durch das K.O.-System war Taktieren ausgeschlossen, um ins B-Finale zu kommen musste jedes Spiel gewonnen werden. Und genau das taten die Neißestädterinnen. Im Endspiel gegen die tschechische Mannschaft aus Pardubice entwickelte sich bis in die Schlussphase ein ausgeglichenes Spiel, bei dem von den Koweg-Mädchen im zehnten (!!) Spiel am vierten Tag noch einmal alles abverlangt wurde. Eine stark haltende Sandra Freund im Tor, eine konsequente Abwehrarbeit und einige erfolgreiche schnell vorgetragene Spielzüge bildeten die Grundlage dafür, dass Anne Neumann mit ihrem 44.Tor im Turnierverlauf den Schlusspunkt zum 15:13 Endstand setzen konnte. Günther: „ Ich bin stolz auf diese Mannschaft. Alle Mädels haben toll gekämpft. Besonders freut mich, dass sich alle Spielerinnen trotz wachsender Belastung spielerisch steigerten und immer selbstbewusster wurden.“ Er hofft, dass dieses Erfolgserlebnis seine Nachwirkungen hat und noch lange als Motivation in den Köpfen bleibt, denn im HVS-Cup stehen jetzt die entscheidenden Spiele gegen Hoyerswerda und Zwickau an. Ein positives Fazit zog auch René Palme, der zusammen mit Andreas Nicht und Dietmar Galle die männliche C-Jugend betreute. Für sein Team reichte es bis zum Achtelfinale. Palme: „Prag war wieder einmal ein sehr gelungener Ausflug, sowohl sportlich, als auch zwischenmenschlich und vereinstechnisch.“ Er sprach damit allen anderen Trainern aus dem Herzen. Die Teams konnten wertvolle Erfahrungen sammeln, Spielweisen anderer Länder kennenlernen und die sportlichen Leistungsstände im internationalen Vergleich begutachten.

Robert Eifler




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